International 14 European Championship 2019
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Bericht – Euro 2019 in Flensburg – Der WM Count Down läuft
Mit strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen empfing die Flensburger Förde das 40 Boote starke Feld der International 14 aus 5 Nationen zur Europameisterschaft.
Die gründliche Vermessung klappte dank Olli‘s und Olli’s unermüdlichem Einsatz und den zahlreichen Helfern reibungslos. Besonders hervorzuheben ist die einheitliche und regelkonforme Überprüfung der Segelflächen der Focks. Man ist da nicht den leichten Weg gegangen und hat die Eintragungen auf den Segeln einfach übernommen. Der Mehraufwand verbesserte nicht nur die Chancengleichheit sondern fördert auch die weltweiten Bestrebungen zur einheitlichen Interpretation der Klassenregeln.
Das am Sonntag geplante Practice Race beziehungsweise das Basardo Race fiel dem stürmischen Wind zum Opfer. So hatten alle Gelegenheit, „nicely dressed“ in Ruhe der Eröffnungszeremonie mit den Grußworten der Präsidentin des Deutschen Seglerverbandes zu folgen.
Der stürmische Wind hielt an und verhinderte das Segeln an den ersten beiden Wettfahrttagen. Die Showsegel- und Schwimmeinlage von David Schaft mit Eike Dietrich (immerhin dem WM 3. Vorschoter in San Francisco) zeigten, dass die Wettfahrtleitung des Flensburger Segel Clubs (FSC) mit ihrer Entscheidung, das Feld an Land warten zu lassen, genau richtig lag. Durch die umsichtigen und weit voraus schauenden Startverschiebungen konnte man die Zeit gut nutzen. Hoch im Kurs standen dabei Bootsoptimierungen, von „die Leine wollten wir doch schon immer mal austauschen“ bis zur Installation komplexer Fockschotsysteme. Zentraler Anlaufpunkt war dabei die große Bootshalle des FSC. Archie Massey und Harvey Hillary vervollständigten dort ihren nagelneuen Ovington Bieker 6. Auch gab es genügende Zeit, Ollo Peter‘s wunderbar restaurierten Holz Classic International 14 zu bewundern und in die Historie der Klasse einzutauchen.
Kurz bevor die Boote dann völlig verbastelt waren und der Lagerkoller an Land ausbrach, flaute der Wind dann etwas ab und es ging am Mittwoch endlich mit Regattasegeln los. Die Planung mit 2 Wettfahrten an 4 Tagen und Lay day war damit natürlich Makulatur und die Europameisterschaft seglerisch auf drei Wettfahrtage verkürzt. Die Windstärke nahm über die drei Tage konstant ab, so dass für jeden etwas dabei war. Taktisch war das mit dem nordwestlichen Wind über Land und Wolken mit Böenfeldern durchaus anspruchsvoll.
Georg Borkenstein / Eike Dietrich fingen am ersten Tag mit einem Sieg in der 1 Wettfahrt und Platz 3 in der vierten Wettfahrt stark an. Die übrigen Resultate reichten aber nicht aus, um in die Phalanx der dominierenden englischen Teams einzubrechen. Die Gesamtplätze 1 bis 6 gingen nach UK, Platz 1 bis 5 sogar an Teams vom Itchenor Sailing Club. Wenn das mal keine International 14 Hochburg ist! Neue Europameister wurden Neale Jones / Ed Fitzgerald. Olli Voss mit Eike Ehrig segelten solide auf Gesamtplatz 8 mit einem 2. Platz in der 4. Wettfahrt als bestes Einzelergebnis. Wir wurden am letzten Wettfahrttag noch von Dan Holman / Alex Knight in der Gesamtwertung auf Platz 10 zurückgedrängt. Wenn Dan und Alex allerdings nicht so einen schlechten 1. Tag gehabt hätten, wären sie insgesamt ganz vorne gewesen.
Die Social Events waren reichhaltig und einer Euro mehr als angemessen. Hier wurde schon für die bevorstehende Weltmeisterschaft 2021 geprobt. Besonders gut kamen aber auch „Kleinigkeiten“ wie belegte Brötchen zum Einlaufgetränk an.
Wenn man abergläubisch ist, darf man bei der Euro nicht von einer gelungenen Generalprobe für die WM 2021 beim FSC sprechen. Nüchtern von außen betrachtet, fällt einem aber wenig Verbesserungspotenzial auf. Eine rundum gelungene Veranstaltung. Sehr schön gemacht!
Stephan Heim / Robert Schmidt
GER 221