Möwenstein Regatta 2018
Am 11. Und 12. August fand am Möwenstein die Sommerregatta 2018 statt.
Gemeldet haben 7 Boote, wovon sich leider 2 wohl aufgrund der für Samstag angesagten Grenzbedingungen wieder abgemeldet haben. Der größte Teil der Flotte (10 Boote) befindet sich jedoch zu diesem Zeitpunkt in San Francisco, wo am Sonntag die WM beginnt.
Wir alle drücken dafür die Daumen!
Da Eike sich von Stuart aus Australien für dieses Event am anderen Ende der Welt Shanghaien ließ, konnte ich Peter Schaft gewinnen, mit mir Pr1me zu segeln.
Anreise war am Freitagabend auf das mehr als großzügige Gelände des Lübecker Yacht Clubs in der Sahnelage an der Promenade in Travemünde. Zelt und Boot waren schnell aufgebaut, um danach schnell etwas gegen die herannahende Unterhopfung zu unternehmen.
Neben uns haben sich Dennis und Lasse, Birte und Sebastian, Julian und Fabio sowie Martin und Willi nicht von der Wettervorhersage abschrecken lassen. Nach Wochen über 30 Grad war dieses Wochenende das erste mit Regen und Temperaturen zum Teil unter 20 Grad. Aber Bangemachen gilt nicht!
Allerdings habe ich bei Axel in San Francisco am 1. Tag der Team WM auf dem Video eine Mütze auf dem Kopf erkennen können….
Am Samstag um 11:30 sollte der erste Start sein.
Aufs Wasser haben es alle geschafft, jedoch dezimierte sich das Feld immer weiter bis zum Ende der 1. Wettfahrt. Das Problem war nicht der Wind als solcher (Spitzen bis 27 Knoten), jedoch die Druckunterschiede zwischen Windlöchern und Böen direkt unter der Steilküste machten ein vernünftiges Segeln sehr, sehr anspruchsvoll. So konnten wir dann auch als einzige die Wettfahrt regulär beenden.
Nach dem Zieleinlauf schickte uns der Wettfahrtleiter vor einer herannahenden Front an Land. Weise Entscheidung an diesem Tag keine weiteren Rennen zu segeln.
Dennis und Lasse wollten diese besonderen Bedingungen jedoch nicht ungenutzt verstreichen lassen, da hier die Möglichkeit bestand, auch einmal mehr als 4 Minuten den Spinnaker stehen zu lassen. Wir zogen es aber vor, schon um 13 Uhr an Land zu sein, um die Möglichkeit eines wohlverdienten Mittagschlafes zu nutzen. So ein Mittagsschlummer ist im Alter durch nichts zu ersetzen, außer vielleicht durch….
Beim Aufwachen konnten ich schon die Stimme unseres Klassenpräsis Jens hören, so dass ab da, den Geschichten und Plänen für den Rest des Abends keine Grenzen gesetzt wurden. Neben uns haben auch die Formula 18 Katamarane ihren Sieger an diesem Wochenende gesucht und zusätzlich das 20-jährige Bestehen ihrer KV gefeiert. Mit leckerem Spanferkel und Eis satt ließen wir den Abend ausklingen.
Am Sonntag um 10.00 Uhr ging es auf dem Wasser weiter.
Die Luvtonne lag gefühlt direkt unter der Steilküste, was zwar den Zuschauern an Land zu Gute kam, jedoch es unmöglich machte, die anderen Boote auch nur halbwegs zu kontrollieren. Winddreher von 60 Grad sowie Druckunterschiede zwischen 6 und 17 Knoten forderten von allen Beteiligten höchste Konzentration. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an Birte und Sebastian, die es geschafft haben, bei Ihrer ersten Regatta gleich mehrere Rennen ins Ziel zu bringen. Das ist, wenn ich mich recht entsinne, den allerwenigsten von uns vergönnt gewesen. Mir jedenfalls nicht!
Dennis und Lasse haben die ersten Rennen dieses Tages verdient gewonnen, da wir es vorzogen, entweder in der letzten Halse vor dem Ziel zu kentern (2X) oder einfach mal unter Spi zu weit zu fahren. Das 4. Rennen des Tages ging an Martin und Willi, die somit ihren ersten Tagessieg auf einer Regatta geholt haben. Weiter so!
Gewinner sind somit verdient Dennis und Lasse geworden, vor uns und Martin und Willi.
Im Anschluss haben Fabio und Julian noch den Probesegler Christian aufs Wasser genommen und hoffentlich mit dem 14-Virus neu infiziert. Christian hat bereits 1997 am Lago Maggiore seinerzeit mit Elfi 14 gesegelt und möchte wieder zurück in die Klasse.
So ging ein windiges und interessantes Wochenende an einem zwar grundsätzlich bekannten Ort und Club, jedoch einmal völlig anders zu Ende. Die Abwesenheit von gefühlten 1 Mio. betrunkenen Touristen außerhalb der Travemünder Woche fühlt sich mehr als angenehm an. Wir kommen sehr gerne wieder, um an diesem tollen Revier und Club nächstes Jahr erneut zu spielen. Lediglich die Luvtonne dürfte etwas mehr Landabstand haben.
Vielleicht können wir den Club in dieser mehr als tollen Lage für die Zukunft als Basislager zwischen den Regatten nutzen.
Ein großes Dankeschön auch noch einmal an Peter, der Eike (fast) perfekt ersetzen konnte.
Olli
GER 91
Pr1me